Ortenburg
Ktn / Bez. Spital an der Drau / Gem. Baldramsdorf
Unterhalb der Ortenburg haben sich, nur wenige Meter unterhalb der Straße, die Reste eines massiven Turms erhalten. Der Franziszeische Kataster von 1822-1828 zeigt, dass zumindest damals die Straße in diesem Bereich schon denselben Verlauf hatte wie heute. Nur nach dem Turm wurde die Straße wohl für den Autoverkehr abgeflacht und die erste scharfe Rechtskurve daher weiter nach Osten verlegt.
Der Turm dürfte also im Zusammenhang mit dem Burgweg zu sehen sein.
Die Dimension des Turmes ist mit 12.71 x 13,10 Metern durchaus beeindruckend. Er steht mit der Schmalseite zum Hang, also mit der Breitseite zur Straße, die hier quer zum Hang verläuft.
Das vollständig erhaltene Untergeschoß hat bei einer Mauerstärke von 450 cm !! noch eine Nutzfläche von 4,8 x 3,7 Metern = 18 m2 ergibt.
Im fast völlig verfallenen Erdgeschoß springt die Mauerstärke um etwa 20 cm ein. Hier sind an der Talseite noch als ein Lichtschlitz als einzige Maueröffnung zu erkennen.
Gegen den Hang hin stößt eine etwa 175 cm starke Mauer an den Turm. Sie wahr anscheinend eine Sperrmauer, die bei der Hochburg begann und bei dem knapp unterhalb der Straße stehenden Turm endete. Beim Anschluss an den Turm erhöht sich die Mauerstärke auf 360 cm, was wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem heute völlig verschwundenen Tor zu sehen ist. Davon haben sich nur die Reste eines Riegelkastens erhalten.
Das Mauerwerk des Turms läßt sich an der nur teilweise erhaltenen Mauerschale nur grob als spätmittelalterlich (um 1400, bzw. 15. Jh.) datieren. Große Roll- und Bruchsteine wurden bei mäßiger Lagenbildung mit kleinen Steinen ausgezwickelt.
Ortenburg: Turm der unteren Burg, Grundriss
Talseitig wurde dem Turm eine weitere Mauer vorgebaut, die nach einer Länge von 20 Metern an beiden Seiten nach außen abknickt.
Dabei dürfte es sich um die Reste einer frühneuzeitlichen Bastion handeln.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Markus J. Wenninger: Neues Licht auf eine alte Burg. Die Ortenburg - einst die größte Burg Kärntens. In: Sabine Seelbach (Hg.) 40. Symposium zur Geschichte Millstatts und Kärntens, Berlin 2004, 11 - 77.
- Zeune, Joachim (1991): „Burgenkundliche Studien. Hohenburg, Ortenburg, Feldsberg“. In: Prasch, Hartmut (Hg.): Chronik 800 Jahre Spittal 1191–1991. Spittal an der Drau 1991, 314–328.