Henneberg / Himberg
STMK / Bez. Graz-Umgebung / Gem. Deutsch-Feistritz
Die Reste der Ruine Henneberg liegen ca. 2 km süd-östlich der Burg Waldstein auf einer felsigen Kuppe die gegen Osten steil zum Feistergraben hin abfällt.
Henneberg ist ein Beispiel einer unverfälschten kleinen, romanischen Burg um 1200, die anscheinend aufgegeben wurde, bevor sie Umbauten und Erweiterungen im gotischen Stil unterworfen wurde. Sie wird erstmals 1147 genannt und um 1319 aufgegeben.
Die Burg liegt in einer typischen Spornlage, am letzten Ausläufer eines schmalen Rückens der sowohl gegen Norden zum Übelbachtal als auch nach Süden zum Feistergraben hin sehr steil abfällt. Wo der Sporn schließlich gegen Osten hin steil abbricht wurde die Burg errichtet, die also nur von Westen zugänglich war. Dort trennt ein tiefer künstlicher Halsgraben die Burg vom Vorgelände, das nicht wesentlich höher liegt als die Burg selbst.
Ursprünglich muß die Burg vom Tal aus weithin sichtbar gewesen sein.
Den Kern der Burg bildete ein Turmhaus von etwa 8 Metern Breite und unbekannter Länge, das auf der höchsten Stelle des Burgplatzes errichtet wurde. Davon ist außer geringen Resten an der Westseite nichts mehr erhalten. Aber man kann noch Schlüsse auf sein Aussehen ziehen, weil seine abgeschrägten Ecken durch behauene Steinquader geformt wurden. Diese stumpfwinkeligen Ecken sind noch in der Höhe von ein bis zwei Lagen erhalten.
Auf einem etwas tiefer liegenden Niveau liegen die Reste der polygonalen Ringmauer, die an der Südseite noch auf einer Länge von rund 15 Metern und einer Höhe von bis zu 6 Meter erhalten ist und eine Stärke von 150 cm hat. Im Vergleich zum Turmhaus sind die Steine der Ringmauer etwas kleinteiliger, aber ebenso aus sorgfältig behauenen Kalksteinen die zu Quadern geformt wurden, soweit das mit Kalkstein eben möglich ist. Die Lagenhöhen betragen zwischen 20 und 40 cm. An einigen Stellen feht die äußere Mauerschale und man kann erkennen, dass das Füllmauerwerk in Opus Spicatum Technik gemauert wurde, wobei die Lagenhöhen exakt der Höhe der Quader an der äußeren Mauerschale entspricht. An der Mauer sind jetzt keinerlei Öffnungen mehr zu sehen.
Die Ringmauer formt ein völlig unregelmäßiges, stumpfwinkeliges Polygon, das an der Feindseite eher schmal und hinter dem Turmhaus eher breit ist. Dort lag wohl ein kleiner Hof, vielleicht auch ein zweites Gebäude.
Auch an der Ringmauer sind die Ecken aus besonders großen (ca 100x40 cm), stumpfwinkelig zugerichteten Eckquadern geformt. Wo der Zugang war ist nicht mehr zu erkennen. Jedenfalls lag die Ringmauer an der talseitigen Südmauer etwas weiter vom Turmhaus entfernt als an der Nordseite.
Am westlichen Ende der Quadermauer sieht man noch das Loch eines Gerüstbalkens. Es wurde nur an der Oberfläche durch einen kleinen Stein verschlossen, ist aber in der Tiefe der Mauer noch in der Form des einst eingemauerten Rundholzes vorhanden.
An der westlichen Angriffseite ist der Verlauf der Ringmauer nicht mehr nachvollziehbar. Jedenfalls scheint es keine Schildmauer gewesen zu sein, da das Turmhaus doch wesentlich höher liegt als die Ringmauer.
Die südliche Seite des vor dem Halsgraben liegenden Gelände scheint als Steinbruch verwendet worden zu sein.
Straße von Waldstein nach Deutschfeistritz; bei Prenning Abzweigung zur Bahnstation, über die Autobahnüberführung bis zum Fahrverbot (Privatstraße). Zu Fuß ca. 30 Minuten bergauf bis zum Gehöft Burger. Die Ruine liegt auf der Anhöhe südwestlich hinter dem Gehöft und ist über einen verwachsenen Forstweg erreichbar.