Seisenburg
Oberösterreich / Bez.Kirchdorf / Pettenbach / Seisenburg


Ein Besuch der Seisenburg muß für jeden Burgenfreund ein sowohl lehrreiches, als auch frustrierendes Erlebnis sein.
Die Burg, die auf Fotos aus den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts noch als verwahrlostes Burgschloß mit einem 3-stöckigen Arkadenhof  zu sehen ist, ist heute völlig verschwunden. Nur eine eingeebnete Terrasse mit einem einzigen Mauerzahn ist von ihr erhalten.

Daß ein so mächtiges Gebäude innerhalb weniger Jahrzehnte  völlig verschwinden kann ist eigentlich unverständlich, und passiert nur dort wo das Gebäude absichtlich abgetragen wurde, um einem neuen Gebäude Platz zu machen. Die Seisenburg lag aber in völliger Abgeschiedenheit und weit von jeder Siedlung entfernt. Auch mögliche Einsturzgefahr kann in dieser Lage keine echte Rolle gespielt haben.

Es bleibt also nur die Betrachtung von Fotos, wenn man sich einen Eindruck von der Burg machen will :

Seisenburg um 1900Eine Postkarte von ca. 1900 zeigt ein etwa quadratisches, dreistöckiges Gebäude, das wohl aus einer Ringmauer hervorgegangen ist  und in seiner damaligen Form aus einem Umbau von 1682-1691 stammt. Die Nordseite scheint nicht ganz gerade, sondern leicht konkav zu sein. Knapp unter der Dachkante erkennt man eine angedeutete Gusserkergalerie. An der Talseite überragt ein quadratischer Turm, vielleicht der ehemalige Bergfried das Gebäude. Der Turm lag etwas außerhalb der Mauerflucht der Ringmauer. Er hatte 5 Stockwerke und wurde von einer eigentümlichen Dachkonstruktion mit Zwiebel abgeschlossen. Im Erdgeschoß scheint ein großes Tor, vielleicht mit einer Durchfahrt, gelegen zu haben.
Gegen den Berg hin lag auf einer Terrasse eine langgestreckte Gruppe von ein- bis zweistöckigen Wirtschaftsgebäuden und eine Kapelle.

Seisenburg , Wappensaal 1912Seisenburg ,  Arkadenhof um 1952Ein Foto aus dem Jahr 1912 zeigt das Innere des Schlosses, den sogenannten Wappensaal, der aus dem Umbau von 1682-1691 stammt.  Auf einem anderen Foto aus dem Jahr 1950 sieht man den Innenhof:  Ein dreistöckiger Arkadenhof mit Rundbogen-Arkaden. Das oberste Stockwerk ist schon stark verfallen. 1944 war der Turm eingestürzt. Innerhalb von 50 Jahren ist das Schloß dann, bis auf wenige Grundmauerreste, völlig verschwunden.

In der Birkenserie ist die Seisenburg nicht einmal mehr erwähnt.

Angeblich liegt knapp oberhalb des Schlosses der Burgstall Alt-Seisenburg, der Ort des eigentlichen mittelalterlichen Vorgängerbaues .

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