Die Klause im Reitthal lag knapp östlich vom
Liezen, an einer Stelle wo der alte Verlauf der Enns knapp an den
Salberg heranreichte und so eine natürliche Engstelle bildete. Der sumpfige
Talboden zwang die Straße an den Berghang und so war die Klause Wegsperre und
Mautstation, die den Besitz des Stiftes Admont gegen
den salzburger Besitz im Westen trennte.
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historische Aufnahme: Klausturm
und abgekommener Gasthof Klauswirt |
Ostseite des
Turms |
Talseite des
Turmes von innen:
Rechtecktor und Lichtschlitz |
Westseite des Klausturms |
Grundriss des Klausturms |
Die Klause wird 1060 erstmals urkundlich erwähnt, der hier beschriebene Turm
wurde jedoch sicherlich später, wahrscheinlich um 1300 erbaut.
Die Klause bestand aus einem halb am Hang stehenden Turm und einem zweiten Turm beim Fluß, die durch eine den Hang herunter laufende
Mauer verbunden waren. Bei einem dritten Turm führte die Straße von Admont
nach Liezen durch die Mauer. Dort entstand das Pflegerhaus, der spätere Gasthof
Klauswirt.
Heute ist nur noch ein Rest des oberen Turmes
erhalten. Er hatte einen rechteckigen Grundriss von 7.4 x 8.2 Metern, bei einer
inneren Lichte von 3.70 x 4.85 Meter. Der Eingang, ein einfaches Rechtecktor,
lag in ca. 2,5 Metern Höhe an der Talseite. Neben dem Tor an der Talseite eine
einfache quadratische Nische mit einer Schlitzscharte. Das Tor hatte ein
Hausteingewände das nicht mehr erhalten ist. Als Verschluß diente ein
Klemmbalken, der rechts in einer einfachen Vertiefung und links in einer
L-förmigen Rinne verkeilt wurde.
Als Sturz für Türen und Scharten dienten dünne, lange Steinplatten ohne
Entlastungsbögen. Die Platte über dem Eingang ist erst in jüngster Zeit
gebrochen, was demnächst zum Einsturz der ganzen Talseite führen wird.
An der SO-Seite direkt neben der Tür liegt eine weitere asymmetrische Schlitzscharte. Eine dritte Scharte liegt an der Nordseite, und eine
weitere - jetzt fast zur Gänze verschüttet - knapp daneben im Untergeschoß.
Auffällig ist, daß alle Scharten unterschiedlicher Ausführung sind.
An der Nordostseite ist außen ein Kanal von ca. 25 x 25 cm Querschnitt und 120
cm Länge zu erkennen, der schräg in die Mauer läuft, und über dessen
Funktion ich nichts sagen kann.
Der Turm hatte ursprünglich mindestens drei
Geschosse: Das Kellergeschoß, hatte wahrscheinlich nur an der Talseite die
volle Höhe und ist jetzt zu Gänze verschüttet. Das Eingangsgeschoß hatte
eine Raumhöhe von 320 cm. Der erste Stock ist auch auf alten Ansichten schon
bis zur Hälfte verfallen und man kann darüber keinerlei Aussagen machen.
Die Geschosse waren durch Balkendecken getrennt die auf Mauerrücksprüngen
auflagen. Über dem Kellergeschoß springen die beiden Schmalseiten um ca. 25 cm
ein, über dem Eingangsgeschoß die beiden Längsseiten. Die Mauerstärke betrug 120 bis 135 cm. Das
Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen, wobei große Steine von bis zu 40x40 cm mit
kleineren Steinen und Plättchen zu Lagen von ca. 50 cm Höhe
abgeglichen wurden. An den Ecken wurden keine Quader, sondern gewöhnliche große
Bruchsteine verwendet.
Von der Sperrmauer die angeblich einmal vom Turm ins Tal geführt hat ist nichts
mehr zu sehen, insbesondere gibt es keine Spuren eines Anschlusses an den Turm.
Wegbeschreibung : an der Strasse Liezen-Admont, 4.1km nach dem
Ortsende von Liezen Holzladeplatz mit Klausen-Marterl rechts der Straße. Die Klause steht am Hang knapp oberhalb der Strasse.
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