OBERSTAINACH |
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Rekonstruktionsversuch | Grundriss | Oberstainach nach Vischer um 1681 |
Den
Kern der Burg bildete ein Wohnturm von ca.21 Metern Länge und 15 Metern Breite.
Von ihm ist noch die nördliche Mauerecke drei Stockwerke hoch erhalten. Die
Ostseite steht noch ca. 6 Meter hoch, die restlichen Seiten lassen sich in ihrem
Verlauf noch genau nachvollziehen, sind aber völlig verfallen. Die Mauerstärke
beträgt ca. 150 cm. Das Mauerwerk besteht aus Bruchstein, der mit kleinen
Steinen ausgezwickt und in Lagen von ca. 60 cm Höhe zusammengefasst ist
und grob in die Zeit um 1300 zu datieren ist. Zwei nur 80 cm starke Ringmauerstücke ziehen in Verlängerung der Schmalseiten des Wohnturmes gegen Süden und schließen mit einem schmalen Gebäude, das jetzt als Schuppen verwendet wird, einen etwas tiefer liegenden Hof ein . Die gesamte Anlage bildet also ein Rechteck von 21m Breite und 55 Meter Länge. Auffällig ist die Ähnlichkeit des Grundrisses und der Abmessungen des Wohnturmes zum mittelalterlichen Bestand des benachbarten Schloß Neuhaus/Trautenfels. Wie so oft wirkt die stark verfallenen Ruine wesentlich kleiner als das noch völlig erhaltene, gleich große Schloß. Der
Wohnturm dürfte aus dem späten 13. bis frühen 14.Jhd stammen, vielleicht der
Nachfolger-Bau für den Turm zu Stainach der 1289 von salzburger Truppen
zerstört wurde. Die Ringmauern sind wesentlich jünger. Der Schuppen dürfte
der heruntergekommene Rest einer Erweiterung aus der Renaissance sein. An seiner
Ostseite ist noch das für einen Schuppen viel zu schöne Tor erhalten. Auffällig ist die für eine Burg untypische Lage, die keinerlei natürlichen Schutz bietet. Gegen Nord-Westen hin liegt eine leicht ansteigende Wiese, von der die Burg nur durch einen fast verschwundenen Halsgraben getrennt war. Auch gegen das Tal hin fällt das Gelände nur flach ab. Das Geschlecht der Stainacher hat, im Versuch seine zahlreichen Nachfahren gerecht zu versorgen, in nur 500 Metern Abstand die Burgen bzw. Schlösser Ober-Stainach, Mitter-Stainach und Unter-Stainach errichtet. Diese wiederum hatten zeitweilig mehrere Besitzer, so war Ober-Stainach in den oberen Stock ( der Wohnturm ) und den unteren Stock ( der jetzigen Schuppen ) getrennt. Diese Zweiteilung ist auf Vischers Ansicht, die Oberstainach schon als stark verändertes Schloss zeigt, noch gut nachzuvollziehen. |
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