Neudeck bestand anscheinend aus einer Reihe von
einzelnen Wehrbauten, die auf isolierten Felsköpfen errichtet wurden. Die
Entfernung zwischen diesen einzelnen Wehrbauten beträgt bis zu 200 Metern und
sie können nur aus verschiedenen Richtungen erreicht werden .
Die beiden unteren Burgen Neudeck 1 und Neudeck 2 liegen auf einem
felsigen Hügels in der Mitte des Tales und sind von der alten Bundesstrasse aus
bequem zu erreichen.
Die größere Anlage ( Neudeck 1 ) nimmt das östliche Ende dieses Hügels ein,
der dort in einer senkrechten Felswand gegen das Tal hin abbricht. Der Zugang
erfolgt an der relativ flachen Westseite und führt zu einer kleinen Vorburg,
die von einem kurzen, an den Burgfelsen anschließenden Ringmauerstück gebildet
wird.
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Neudeck
1 : Südseite der romanischen Burgkapelle |
Neudeck
1 : Mauerwerk an der Rundapsis der Burgkapelle |
Der am besten erhaltene Teil der Burg ist das
Fundament der romanischen Burgkapelle, die schon innerhalb der Vorburg auf einer
kleinen Felsterrasse liegt. Das Langhaus uns die runde Apsis sind noch zu
erkennen. An der Talseite sind drei sekundäre Lichtschlitze erhalten. Die
Kapelle ist aus länglichen, in strengen Einzellagen verlegten, plattigen
Steinen gemauert. Im Bereich der Apsis ist opus spicatum zu beobachten.
An der Kapelle vorbei führt der Weg hart am Abgrund bergauf zum Bereich der
eigentlichen Hauptburg. Diese nahm ein etwa 5 Meter höher gelegenes Plateau
ein, auf dem heute keinerlei aufgehendes Mauerwerk mehr zu finden ist. Bei der
der Einmündung des Weges in die Hauptburg sind noch die Grundmauern einer
Toranlage zu erkennen. Links davon ein kleiner Schutthügel auf der sonst
völlig ebenen Fläche, vielleicht ein Anzeichen für einen Turm, der das Tor zu
decken hatte. Nur an der nördlichen Steilseite ist noch ein Stück der
Futtermauer zu sehen, das wie die Burgkapelle wohl noch in des 12. Jh. zu
datieren ist.
Neudeck 2
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Neudeck
2
Mauerwerk an der Nordseite |
Neudeck
2
Sud-Ost-Ecke |
Ca. 100 Meter südlich von Neudeck 1 liegt
ebenfalls auf einem isolierten Felskopf der bescheidene Rest eines weiteren
Gebäudes ( auf der Skizze oben ). Neudeck 2 hatte einen rechteckigen
Grundriss von ca. 8 x 16 Metern der nach Osten ausgerichtet war. Es war in
geringem Abstand von einer ebenfalls etwa rechteckigen Ringmauer umgeben, deren
Reste noch tiefer am steilen Abhang zu erkennen sind. Unter die NO Ecke des
inneren Bauwerkes ist ein künstlicher ca. 80 cm breiter Schlitz in den Felsen
gehauen, über dessen Bedeutung ich nichts sagen kann. Das Mauerwerk ist
jedenfalls jünger als das der Kapelle von Neudeck 1 .
Nördwestlich von Neudeck 2 liegt eine größere ebene Fläche, die deutlich
von der nächst tieferen Geländestufe abgesetzt ist, vielleicht eine Vorburg.
Während die Lage auf dem an drei Seiten senkrecht abfallenden Felskopf auf
einem Wehrbau hindeutet, läßt die genaue Ausrichtung des Gebäudes nach Osten
auch eine Kapelle möglich erscheinen.
Zwischen den beiden Felsköpfen die Neudeck 1 und Neudeck 2 tragen, liegt ein
breiter, flacher Sattel, der gegen Süden hin anscheinend mit einer Mauer gegen
den recht steilen Abhang abgegrenzt war.
Neudeck 3 :
Die obere Burg (Neudeck 3) liegt ca. 200 Meter östlich und 50 Meter über
Neudeck 1auf der Ostseite des Tales. Sie wurde auf einem Felskopf errichtet, der
sich aus dem dahinter liegenden Gebirge löst und mit diesem über einen
schmalen Sattel verbunden ist. Man erreicht die Ruine zu Fuß in etwa 25 Minuten
auf dem markierten Wanderweg der vom Kurhaus Wildbad Einöd nach St.Veith in der
Gegend führt. Der Zugang führte von Osten von der Bergseite her zur Burg,
umrundete diese im Norden und führte dann von der westlichen Talseite,
knapp am Steilabfall entlang in die Burg. Der Torbereich ist völlig
verschwunden. Im Nordwesten liegt ca. 15 Höhenmeter unter der Burg eine
größerer ebene Fläche, vielleicht eine Vorburg.
Angeblich ( lt. Baravalle ! ) führte von der oberen Burg eine Mauer ins Tal
und von dort weiter zur unteren, ca. 150 Meter westlich und 50 Meter tiefer
gelegenen Burg. Ich halten das angesichts des Geländes für ebenso unmöglich wie
unsinnig. Jedenfalls ist heute davon nichts zu sehen. Jetzt führt die
Eisenbahntrasse und seit kurzen auch die neue Bundesstrasse zwischen den beiden
Burgen hindurch. Im Zuge der Trassierung der Eisenbahn wurde der
Westhang des oberen Burgfelsens stark verändert ( steiler gemacht).
Wegbeschreibung :
Neudeck 1 : von Neumarkt kommend auf der alten Bundesstrasse ( ! ), knapp hinter der großen Eisenbahnbrücke, gegenüber dem Schlößchen ( Ende 19.Jhd) , die Einmündung einer Forststraße. Von dort ohne Weg auf dem Hügel , bis zur höchsten Stelle.
Neudeck 3 : vom Parkplatz Wildbad Einöd führt ein markierter Fußweg unter der Eisenbahn hindurch nach St. Veith
i.d. Gegend . Nach ca. 20 Minuten verengt sich der Weg von Fahrzeugbreite zu einem schmalen Pfad. ca. 500 Meter danach , in einer Rechtkurve, geht links ein nicht markierter , kaum erkennbarer Pfad über einen schmalen Sattel zu einem ca. 150 Meter entfernten Felsstock , auf dem die Ruine steht. Zugang recht um dem Fels herum , von der Talseite.
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