Leobenegg
Kärnten / Spittal an der Drau / Leoben im Liesertal


Grundriss von Leobenegg

Leobenegg liegt knapp unterhalb der Einmündung des Leobenbachs in das Liesertal, auf einer nach drei Seiten steil abfallenden Felskuppe. Jetzt führt die Tauernautobahn auf einer Hangbrücke knapp oberhalb der Ruine vorbei. Gegen Norden, Osten und Westen fällt die Felskuppe sehr steil, teilweise senkrecht ab, nur im Süden ist sie über einen breiten Sattel mit dem dahinter liegenden Bergland verbunden. Auf dieser Seite ist der Burgplatz durch zwei tiefe, aus dem Fels geschnittene Halsgräben geschützt.

Kohla hat die Burg in den fünfziger Jahren besucht und in seiner Skizze als eine rechteckige Anlage, die durch zwei Trennwände in vier Teile geteilt wird, dargestellt.
Die Wirklichkeit (???) ist etwas komplizierter:

Mittelwand, rechts davon die jetzt völlig überwucherte "Kapelle" Baufuge zwischen Mittelwand und nördlicher Ringmauer Türöffnung in der Mittelwand

Die erkennbaren Reste der Burg formen  ein unregelmäßiges Vieleck  von ca. 15 x 10 Metern, das sich von Süden nach Norden erstreckt.
Dabei sind zwei verschiedene Mauertechniken ersichtlich, die aus unterschiedlichen Perioden stammen. Im südlichen  Teil  und im Fundament des nördlichen Teils findet man großformatiges Bruchsteinmauerwerk mit Einschüben von schräg gestellten plattigen Steinen. Diese Teile könnten noch aus der Zeit um 1300 stammen.

  Nördliche Ringmauer östliche Ringmauer

Im südlichen Teil, vor allem in den Zwischenmauern, findet man auffällig kleinteiliges Mauerwerk, mit wenigen eingefügten großen Steinen. Es ist keinerlei Lagenbildung zu erkennen. Die verwendeten Steine sind so klein, dass die Mauern vermutlich in einer Schalung gegossen wurden ( vgl. Schachenstein ). Diese Teile stammen wohl aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.

rundbogige Öffnung in der Mittelmauer, der Chorbogen einer Kapelle spitzbogige Türnische bei Eingang zur "Kapelle" Rest eines Wandschrankes in der Mittelwand

Die am besten erhaltene Mauern sind die inneren Trennwände, die das Gebäude in vier etwa gleich große Teile teilten.
Im nördlichen Teil enthält die Mauer einen rundbogigen Durchgang von ca. 3 Meter Durchmesser, der genau gegen Osten zeigt. Dabei könnte es sich um den Chorbogen einer Kapelle handeln. Der Raum war mit einem Kreuzgratgewölbe geschlossen, das bis auf geringe Reste der Konsolen verfallen ist. Von Norden führte ein spitzbogiges Tor in den Raum, das wohl auch demnächst vollständig einstürzen wird .

Am höchsten Punkt des Felsens, sind noch geringe Mauerreste eines Gebäudes zu erkennen. Hier stand wohl ein Bergfried oder Turm, den Kohla seinerzeit in seinem Plan nicht berücksichtigt hat.

Am  gegen das Tal gerichteten  Nordende der Burg liegt knapp außerhalb der Burg noch eine Zwingermauer die einen nur 3 Meter breiten Zwinger einschloss.

Auch an der gegen den Hang gerichteten Seite findet man noch noch geringe Mauerreste der zweiten Bauphase, die sich vom Bergfried gegen Süden erstrecken  und wohl auch einen Zwinger oder eine Art von Torgebäude bildeten.

Wegbeschreibung: Auf der Katschberg Bundesstraße bis Leoben, beim Leobnerwirt über die Brücke. Hinter dem Feuerwehrdepot führt ein steiler Pfad zur Burgruine. Nach Erreichen der Höhe nach links abbiegen,
Koordinaten : 46.56'12.04 N 13.36'14.86 O  Höhe ca.900 Meter

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