Gross-Sölk |
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Schloß Großsölk liegt am nördlichen Ende des
Sölkpasses, einer uralten Nord-Südverbindung die das Ennstal mit dem Murtal
verbindet. Reste einer alten Römerstraße sind auf dem 1800 Meter hohen Sölkpass noch erhalten. Der Felsen ist etwa 100 Meter lang, 40 Meter breit, und auf mehreren Wegen von Osten her zu erreichen. Die Ringmauer der ehemaligen Burg umschließt das südliche Ende des Felsens. Sie formt ein stark dem Gelände angepaßtes, verzogenes Viereck, das eine Fläche von etwa 780 m2 einschließt. Sie hat eine einheitliche Höhe von etwa 14 Metern, hat kaum Öffnungen nach außen und wird nur von wenigen Gebäudeteilen überragt. Dadurch wirkt die Burg sehr kompakt und wesentlich kleiner als sie eigentlich ist. An der Ost und Nordseite, also den beiden gefährdeten Seiten, beträgt die Mauerstärke 205 cm, an den geschützten Süd und Westseiten nur etwa 150 cm. Die Mauer dürfte in ihrer gesamten Höhe in einem Zug errichtet worden sein. Das Mauerwerk zeigt, wo es nicht verputzt ist, kleinteiliges Bruchsteinmauerwerk, mit deutlich erkennbaren, durchlaufenden Arbeitshöhen von ca. 50 cm Höhe. In regelmäßigen Abständen sind rund Rüstlöcher des eingemauerten Baugerüstes zu sehen. In auffällig vielen davon sind die Hölzer noch erhalten. Die Ringmauer würde ich daher in das frühe 14.Jahrhundert datiert werden, was auch gut zur ersten urkundlichen Erwähnung der Burg um 1341 passt. In einer Urkunde von 1341 werden die Pettauer mit der schon bestehenden Burg belehnt. Das Haupttor liegt frontal an der Westseite, ist mit
215cm Durchmesser recht groß, spitzbogig, und durch einen Riegelbalken zu
verschließen. Innen zeigt die Türnische den für das 14. Jh typischen
Giebelsturz. Auf der Ringmauer, deren Stärke bis zur Mauerkrone nicht abnimmt, dürfte sich ein Wehrgang befunden haben, und in alten Beschreibungen ist von Zinnen die Rede, die jetzt einem geraden Abschluß gewichen sind. Nur auf der südöstlichen Spitze sitzt jetzt noch ein kleines Scharwachtürmchen. Alle Gebäude in der Burg sind an die Ringmauer angelehnt. Das Größte darunter ist das eigentliche Schloß , das sog. Stöckl, ein dreigeschoßiger Bau der wahrscheinlich nachträglich in die Nordostecke der Ringmauer eingestellt wurde. Ob in diesem Bau die Reste eines früheren Wohnbaus stecken, oder ob er diesen ersetzt hat, läßt sich nicht mehr sagen, weil er sowohl innen als auch außen zur Gänze verputzt ist. In seiner jetzigen Form jedenfalls stammt das Stöckl aus dem 16.Jh.
Die Außenmaße betragen ca. 12 x 13 Meter. Das
Schloß ist nicht unterkellert und durch einen wenig erhöhten Eingang von der
Westseite zu erreichen. Innen ist das Erdgeschoß von zwei langen
Tonnengewölben überdacht, die durch Trennwände in insgesamt vier Räume
unterteilt werden. Die nordöstliche Hälfte des Erdgeschoßes liegt um etwa 50
cm höher als die westliche, was wahrscheinlich auf die Form des Burgfelsens
zurückzuführen ist. Eigentümlich ist die Gesamtkonzeption des
Bauwerkes. Während an der dem sicheren Hof zugewandten, sonnigen Südseite
kaum Fenster zu finden sind, weil der Platz für das Treppenhaus verschwendet wurde, hat
man durch die doppelt so starke, der Sonne abgewandte Ringmauer im Norden und
Osten große Fenster ausgebrochen.
Bis zum 17. Jh. dürfte die Burganlage aber
wesentlich größer gewesen sein als hier beschrieben. Auf der leider sehr
kleinen Ansicht des M. Vischer aus dem Jahr 1681 ist der gesamte Burgfelsen und
nicht nur dessen südliches Ende verbaut. Die Burg muß also etwa 50 Meter
weiter nach Nordwesten gereicht haben als heute. In der nordwestlichen Ecke
dieser Ringmauer stand - laut Vischer - ein viereckiger Turm. An seinem
vermuteten Standort steht jetzt eine Kreuzweggruppe. Weiters zeigt Vischer einen
Torbau ungefähr auf halbe Höhe des Burgweges der von Osten auf den Burgfelsen
führt. Von der Ring- oder Zwingermauer ist bis auf einige wenige Mauerreste am
Westhang, knapp unterhalb der Burg nicht mehr zu sehen. |
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