FEDERAUN und THURNEGG |
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Die Reste der Burg Federaun liegen auf
einem
Hochplateau, das im Süden fast senkrecht gegen die Gail hin abfällt.
Auch 800 Jahre nach Errichtung der Burg zeugen eine Autobahn, ein riesiger
Verschiebebahnhof und eine Brücke direkt unterhalb der Burg von der
verkehrstechnisch wichtigen Lage. Die Anlage ist für österreichische Verhältnisse ungewöhnlich groß und setzt sich aus dem Burgkern des späten 12. Jahrhunderts, einer mittelalterlichen Vorburg sowie einer riesigen spätmittelalterlichen Vorburg zusammen, die den Zugang zur Burg von Osten her sicherte. Mein Plan und Beschreibung beschränkt sich auf
Hauptburg und innere Vorburg:
An der Nordostecke der Burg dürfte ursprünglich ein quadratischer Bergfried gestanden haben, an den die Ringmauern bündig und mit einer Baufuge angestellt waren. Vermutlich beim Erdbeben von 1348 dürfte der Bergfried dann eingestürzt sein. Der Wiederaufbau wurde mit dem geringsten möglichen Aufwand betrieben: Die Mauerstärke des Turmes wurde so stark reduziert, dass seine Ecken gerade die Innenecken der stehen gebliebenen Ringmauern berührten um die Baulücke zu schließen. Deutlich ist heute noch der ältere, bis zu 2 Meter hohe Rest des alten Bergfrieds zu sehen, darüber ein markanter Mauerrücksprung und dann das regellose, kleinteilige Bruchsteinmauerwerk des Wiederaufbaus. An der Nordseite ist an der Ringmauer noch die typische Mauerstruktur zu erkennen, die entsteht wenn eine Mauer ( hier die Ringmauer ) gegen ein älteres Bauwerk (hier der Bergfried) gemauert wird, das heute aber verfallen ist. Die Baufuge zwischen Ringmauer und Bergfried ist an der Innenseite der östlichen Ringmauer noch zu erkennen. An der Nordseite ist die entsprechende Stelle in jüngerer Zeit ausgebessert, wie an dem mit Ziegel ver.. Mauerwerk zu erkennen ist. Schließlich wurde an der Außenseite ein Tor ausgebrochen, durch das man heute das Innere des Turmes betreten kann. Auch das Mauerwerk an der Innenseite des Turmstumpfes gehört der ersten Bauphase an, während das Tonnengewölbe beim Wiederaufbau entstanden sein dürfte. Das nicht verschließbare, spitzbogige Tor dagegen könnte durchaus auch neuzeitlich sein.
Wohl erst im späten 14. oder 15. Jahrhundert
wurde der Hauptburg gegen Osten hin eine etwa 40 Meter lange und bis zu 30 Meter
breite Vorburg vorgelagert. Sie läuft spitz auf eine felsige Erhebung
hin zu, wo sie mit einem erhöht über dem Vorgelände stehenden rechteckigen
Turm abgeschlossen wurde. Dieser hatte in seiner letzten Ausführung keine gemauerte Rückseite,
war also ein Schalenturm. Unterhalb des Schalenturmes ist der Burgfelsen auf voller Breite durch einen mächtigen Halsgraben durchschnitten, dessen ausgemauerte Westseite ein wirklich imposanter Anblick ist. Der Hang westlich der Burg ist von einer Vielzahl einzelner, unzusammenhängender Mauerreste übersäht, die aber Großteils neuzeitlich sein dürften: So findet man hier Reste einer Bleischrottanlage und Fundamente von Flakgeschützen aus dem 2. Weltkrieg. Da
der Schutz des Überganges über die Gail eine der Hauptaufgaben der Burg war,
wurden am Fuße des Burgfelsens in unmittelbarer Nähe des Flusses zwei Türme
errichtet, von denen der ältere restlos verschwunden ist. Der jüngere, Thurnegg genannte Turm steht auf einer kleinen aus dem Talboden
aufragenden Felsspitze. |
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