Die
Wandmalereien im sogenannten Pfaffenstöckl |
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An der Nordwand führte eine Blocktreppe in das 2. Obergeschoß, die wesentlichen Einfluss auf die Gesamtkomposition ausübt. Der die Malerei tragende Putz stößt an die 3-eckigen Stufen der Blocktreppe, was diese als vor der Putzschicht datierend ausgibt, vielleicht lediglich im Zuge des Bauablaufs.
Die Treppe beginnt nur etwa 70 cm von der rechten Wand entfernt und führt im Winkel von 45Grad auf einen, über die Schmalseite des Turmes gespannten Unterzug, der 220 cm vom linken Ende – also nicht mittig – liegt. Der Bereich rechts – also oberhalb der Treppe wurde mit streng geometrischen Mustern ausgemalt, die man am besten mit quadratischen Kacheln vergleichen könnte. Vier verschiedene Muster sind diagonal gegen links ansteigend – also parallel zur Blocktreppe – angeordnet. Die etwa 27x27 cm großen quadratischen Motive liegen in einem etwa 5cm breiten Fugennetz, wodurch sich ein Raster von etwa 32x32 cm ergibt. Das Fugenband ist weiß, mit dünnen roten Linien zu beiden Seiten. Auf den 4 verschiedenen Kacheln sind stark abstrahierte florale Motive dargestelt.
Die Motive sind in der Reihenfolge gelb, grün, rot, blau angeordnet. Rechts werden sie von einer senkrechten roten Linie gegrenzt, die die Raumecke markiert, links von einer diagonalen roten Linie, die wohl an der Unterseite der Blocktreppe gezogen wurde. Der Bereich links, also unterhalb der Blocktreppe, wird durch 3 etwa 5 cm breite horizontale Linien in 4 Bereiche geteilt, die durch die Treppe gegen rechts hin begrenzt, nach oben hin immer kürzer werden.
Der
unterste Streifen ist ca. 100 cm hoch. Etwa 20 cm über der
Fußbodenoberkante sind regelmäßige sich wiederholende
Falten zu erkennen.
Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Saum einer Vorhangzone. In der dritten Ebene, die etwa 120 cm hoch ist und bis 30 cm unter die Balkendecke reicht, ist die Figur eines Ritters zu erkennen. Er trägt einen dunkelroten Waffenrock, mit ¾ langen Ärmeln. Darunter ein Kettenhemd, das an beiden Ärmeln und knapp unterhalb der Hüfte unter dem Waffenrock hervorschaut. Die Ärmel enden an den Handgelenken, die Hände liegen also frei. Um die Hüfte ist ein Gürtel geschlungen, an dem ein Schwert mit gerader Papierstange hängt. Die Scheide ist mit überkreuzten Bändern am Gürtel fixiert. Der Ritter trägt keinen Schild. An den Schultern endet der Waffenrock in einer von Schulter zu Schulter reichenden, geschwungenen Linie, was auf eine Kettenhaube mit rundem Schulterabschluss hinweisen könnte. In Summe ist die Rüstung dem 12. bis frühen 14. Jahrhundert zuzuordnen. Der Kopf der Figur ist völlig verblasst. Wenn man davon ausgeht, daß hier nicht ein Geköpfter dargestellt wurde, muß der Kopf die oberste horizontale Begrenzungslinie überschnitten haben. Der Ritter hat seinen Körper gegen links, also in die nur 1 Meter entfernte Raumecke gewendet, seine rechte Hand scheint nach etwas zu greifen. Dort sind aber nur noch nicht mehr definierbare, etwa runde helle Farbflecken zu erkennen. Rechts des Ritters hat sich die Darstellung von zwei etwa mannshohen Bäumen erhalten. Sie sind stark stilisiert, wirken wie zwei einzelne senkrecht stehende Blätter, und sollen wahrscheinlich einen Wald darstellen. Zwischen der 4. Trennlinie und er ehemaligen Balkendecke ist noch Platz für einen nur 40 cm hohen Streifen, in dem nur einige nicht näher zuordenbare, rote Farbreste auf hellem Grund zu finden sind. Südseite ( Hofseite ): Daneben ist sehr undeutlich eine weitere Figur zu erahnen. Sie trägt einen roten Umhang, hat die rechte Hand in Richtung des Rautenmusters ausgestreckt. Der Kopf ist von konzentrischen gelben und weißen Kreisen umgeben, wahrscheinlich die Darstellung eines Heiligenscheines.
Reste einer weiteren rot bekleidete Figur haben
sich an der Ostseite, unmittelbar neben dem "Bischof" erhalten. Hier ist der
Oberkörper, das Gesicht und dunkelbraune Haare zu erkennen. Im 2. Obergeschoss springt die Mauerstärke um etwa 50 cm ein, jedoch nur in einem Bereich von 220 cm links und rechts des die Blocktreppe tragenden Unterzugs. Da diese nicht in der Raummitte liegt, bleibt die Mauerstärke rechts auf einer Länge von 135 cm unverändert. Etwa in der Mitte der durch den Mauerrücksprung definierten Bereichs liegt ein Lichtschlitz, dessen Nische mit Steinplatten horizontal gedeckt ist. Sein ( von innen gesehen ) rechtes unteres Ende zeigt das halbrund einer Schlüsselscharte, während die linke Seite rezent verändert ist. Einige Details der Wandmalereien zeigen
erstaunliche Parallelen zu der malerischen Ausstattung der Kirche St.Helena am
Wieserberg ( Kärnten ).
oder Details der Gewänder..
oder die floralen Kachelmotive.
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