Schloss Hanfelden |
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Schloss Hanfelden liegt im Ortsgebiet von Unterzeiring (KG. Oberkurzheim , Bez. Judenburg, Steiermark ), auf der Südseite des Triebener Tauerns, inmitten einer weiten Hochebene. Was Hanfelden zu einer baukundlichen Kostbarkeit macht ist der Umstand, dass sich hier Holzeinbauten in überraschendem Ausmaß erhalten haben, die anderswo längst entweder verfallen sind, oder bei späteren Umbauten vollständig entfernt wurden. Der gotischer Wohnturm: Bauphase I Der älteste Teil des Schlosses ist ein gotischer Wohnturm von quadratischem Grundriss mit etwa 10 Metern Seitenlänge. Er ist bei einer Besichtigung des Schlosses kaum zu erkennen und tritt eigentlich nur auf dem Grundriss zu Tage. Dennoch ist er im Mauerwerk noch in voller Höhe erhalten. Der Turm mit der relativ geringen Mauerstärke von nur 90 cm hatte ursprünglich wahrscheinlich 4 Stockwerke, die später auf drei reduziert wurden.
Neben dem aufgehenden Mauerwerk haben sich folgende Details des Wohnturmes erhalten : - an der Hofseite ein Lichtschlitz mit
Dreiecksturz, der zu einem kleinen Rechteckfenster verändert wurde. Umbau des Wohnturmes ( vor 1500 ) : Bauphase
II Wahrscheinlich noch vor 1500 wurde der Wohnturm umgebaut, eventuell im
Rahmen eines Wiederaufbaus nach der Zerstörung in den Türkeneinfällen 1480.
Dabei wurden die Geschoßhöhen verändert, mehrere Trennwände eingezogen, die
ursprüngliche Balkendecke über dem Erdgeschoß abgesägt. Aus dieser Zeit
dürfte der Dachstuhl des Wohnturmes stammen, der sich bis heute vollständig
erhalten hat. Er hatte eine umlaufende, auskragende Schildwand mit
Schießscharten, was darauf hinweist, dass der Turm damals noch nach allen vier
Seiten hin frei stand. Die verzierte Balkendecken im 1.OG dürften ebenfalls aus
dieser Zeit stammen. Der Ausbau zum Schloss ( vor 1500 ) : Bauphase
III Nur wenig später wurde der Wohnturm zu einem spätgotischen Schloss
erweitert. Das Gebäude war keine wehrhafte Burg im eigentlichen Sinne mehr,
sondern schon ein auf Wohnlichkeit und Komfort ausgerichteter Schlossbau.
Nennenswerte Wehreinrichtungen fehlen. Das Schloss wurde zwar mit einer
rechteckigen Ringmauer mit Ecktürmen umgeben, die mit einer großen Zahl von
kurzstieligen Schlüsselscharten versehen sind. Diese
Anlage der viereckigen Ringmauer mit zwei einander gegenüberliegenden Toren an
der Westseite dürfte mit der Funktion Hanfeldens als Mautstation zu tun haben.
Zwischen 1495 und 1502 ist Hans Han als Inhaber der landesfürstlichen Maut
genannt, die an ihn verpfändet wurde. Eine ähnliche Lage der Mautstraße die
durch den äußeren Bering einer Burg führt kann man heute noch auf Burg
Mauterndorf in Salzburg sehen. In Hanfelden wurden, eventuell in mehreren Bauphasen, an die Ost- und Westseite des Wohnturmes längliche, dreistöckige Wohntrakte angebaut, die mit einem Quertrakt im Süden einen etwa quadratischen Hof umschlossen. Ob dabei eine ältere Ringmauer überbaut wurde, läßt sich nicht mehr eindeutig klären. Eine durchlaufende Reihe von abgesägten Balken mit angeblatteten Streben an der West- und Südfassade könnte ein Hinweis auf eine Ringmauer mit aufgesetzem, auskragendem Wehrgang sein. Sie liegen etwa 1 Meter über dem Fußbodenniveau des 1.OG. Da alle entscheidenden Stellen entweder verputzt oder nicht einsehbar sind, kann diese Frage ohne Eingriff in die Bausubstanz nicht endgültig geklärt werden.
In dieser Bauphase dürfte auch ein kleiner Turm errichtet worden sein, der sich an der Süd-Ost-Ecke erhalten hat. Er ist im Grundriss deutlich als solcher zu erkennen und ist mit einer Mauerstärke von etwa 100 cm das stärkte Gebäude im Schloss. Er beherbergt heute im EG die Küche, im 1.OG die Kapelle und im 2.OG das sogenannte Maximilianzimmer, in dem eine zumindest stark sanierte Inschrift auf einen Besuch Kaiser Maximilians im Jahre 1506 hinweist. Im Erdgeschoß ist die Westseite des Turmes in einem weiten Rundbogen aufgelöst. Vor allem im Dachgeschoß ist der Turm noch gut als eigenständiges Gebäude erkennbar. Aus dieser Zeit haben sich im Westtrakt zwei Blockwerkkammern erhalten, die unten näher beschrieben werden sollen. Im Süden und Westen erhielt das Schloss völlig gerade Schauseiten, während die abgelegenen Nord- und Ostseiten, ohne ersichtlichen Grund, stark verwinkelt und unregelmäßig waren. Die Fassade dieses frühen Schlossbaus ist bis auf wenige Ausnahmen völlig verschwunden. Sie fiel einem weiteren Umbau aus der 2.Hälfte des 17.Jahrhunderts zum Opfer . Reste der spätgotischen Schlossfassade sind:
- im
2.OG der Westfassade ein vermauertes breit gefastes Rechteckfenster. Das Mauerwerk dieser Bauphase ist ein schönes
Beispiel für Netzmauerwerk. Bruchsteine unterschiedlichster Größe wurden ohne
erkennbare Abgleichlagen verlegt und die Zwischenräume mit kleinen und
kleinsten Feld- und Rollsteinen ausgezwickelt. An der südlichen Schmalseite ist ein zweistöckiger Flacherker angebaut, der auf drei Konsolen ruht, von denen die mittlere tief nach unten gezogen ist. Arkadengang: um 1530 Bauphase IV
In einem weiterem Bauabschnitt wurden an den Ost und Westtrakt innen schmale, zweistöckige Arkadengänge angebaut. Diese sind mit einer deutlichen Baunaht an die beiden Längsseiten des Innenhofs gestellt. Wahrscheinlich wurde erst in dieser Bauphase die nördliche Hälfte des Westtraktes errichtet: Erst durch den Arkadengang entstand eine Verbindung zwischen Westtrakt und Wohnturm. Dazu wurde - in einem baustatisch sehr mutigen Schritt - im 1.OG und 2.OG die Südwestecke des Wohnturmes völlig abgetragen. Aus dieser Zeit stammt der Großteil des heute erhaltenen Dachstuhls, darunter auch das unten näher beschriebene Dachwerk über dem Westtrakt. Die beiden Etagen des Arkadenganges sind unterschiedlich gestaltet. Im 1. OG wurden auffällig kurze 8-eckige und runde Säulen von unterschiedlicher Höhe gemischt, was durch leicht verzogene Arkadenbögen ausgeglichen wurde. Die 8-eckigen Säulen sind echte Säulen, mit 8-eckigen Basen und Kapitellen und nicht die im frühen 16. Jahrhundert weit verbreiteten Rechteckpfeiler mit abgefasten Ecken. Das 2.OG zeigt einheitlich toskanische Säulen. Die unterschiedlichen Säulentypen lassen eine nachträgliche Aufstockung des Arkadenganges möglich erscheinen. An der Ostseite liegt das Fußbodenniveau des 1.OG etwa 60 cm tiefer als gegenüber. Um die Arkadenbögen auf beiden Seiten auf ein einheitliches Niveau zu bringen, wurden dort die Säulen auf etwa 60 cm hohe gemauerte Podeste gestellt. Der Gang ist teilweise nur 70 cm breit und mit Kreuzgratgewölben überdeckt. Insgesamt passt sich der Arkadenhof noch deutlich dem vorhandenen Gebäude an und wirkt, insbesondere an der Ostseite, eher improvisiert als geplant. Als steirisches Vergleichsbeispiel wäre der Arkadenhof des Deutsch-Ritterordershaus ( Graz, Sporgassse 22 ) zu nennen, der allgemein um 1510 - 1520 datiert wird. Frühbarocker Umbau : ab Mitte 17. Jahrhundert, vor 1681 . Bauphase V
Die heutige Gestalt des Schlosses ist
geprägt von einer Umgestaltung im Stil des Frühbarock. Diese war spätestens
im Jahre 1681 abgeschlossen, als Vischer das Schloss im Rahmen seiner "Topograghia
Ductus styriae" darstellte. Die Zeichnung, die für Vischer
außergewöhnlich realistisch ist, zeigt das Schloss in der Form, die sich bis
heute erhalten hat. Lediglich die bei Vischer dargestellten Fensterverdachungen
existieren in Wirklichkeit nicht. Bei der Umgestaltung wurde versucht der
gewachsenen Fassade durch Putzornamente ein regelmäßiges Aussehen zu geben,
was nur teilweise gelungen ist. Die Fenster wurden vergrößert und
vereinheitlicht, viele erhielten Putzfaschen mit Ohren, ein Motiv das sich auch
bei den meisten Innentüren, Fenstern und Einbauschränken wiederholt.
Insbesondere im Bereich des Turmes an der NW-Ecke sind die unterschiedlichen
Ausführungen der primären Fenster in den neu errichteten Wandflächen und der
sekundär ausgebrochenen Fenster in den mittelalterlichen Teilen zu erkennen. 3.6. Neuzeitliche Umbauten: Das Schloss war bis etwa 1910 bewohnt und wurde daher in bescheidenem Umfang modernisiert. So wurde eine Elektroinstallation eingebaut, die ihrerseits schon wieder denkmalschutzwürdig ist. Auffällig ist das Fehlen von modernen Sanitäreinrichtungen (Fließwasser, Toiletten ). Auch die Küche scheint bis zuletzt in Betrieb gewesen zu sein. Sämtliche auch zweitrangige Räume wurden mit Öfen versehen, deren Rauch über einfache Ofenrohre zum nächstgelegenen Kamin geleitet wurde. Insgesamt wurde das Schloss aber von neuzeitlichen Veränderungen großteils verschont und zeigt sich als ein seltenes Beispiel eines fast vollständig erhaltenen spätmittelalterlichen Schlosses, das hinter einer Barockfassade versteckt wurde. 4.2. Der Westtrakt :
Der Westtrakt war das eigentliche Wohngebäude des Schlosses. Er hat eine Länge von etwa 28 Metern und teilt sich in 3 Teile: der unterkellerte 3-stöckige Südteil mit den eigentlichen Wohnräumen, die nicht unterkellerte Torhalle in der Mitte, und ein ebenfalls unterkellerter Nordteil. Einiges spricht dafür, dass der Nordteil ursprünglich wesentlich niederer war und erst nachträglich aufgestockt war. Der Eingang zum Schloss lag ursprünglich in der Mitte der Westfassade. Dort ist unter dem Putz noch ein Teil eines stark getrichterten Portals mit gelber Färbelung erhalten, das durch eine gewölbte Torhalle in den Innenhof führte. Das Portal liegt etwa einen Meter unter dem heutigen Außenniveau, was umso erstaunlicher ist als das Schloss in absolut ebenem Gelände liegt. Der Keller des südlichen Teils ist tonnengewölbt, das Erdgeschoß hat eine Balkendecke mit einem über die Längsseite ( 10 Meter ) gespannten Unterzug. Der 40 cm starke kaum bearbeitete Baumstamm wurde nachträglich rechteckig verkleidet. Durch eine einfache Bohlenwand wurde zur Torhalle hin ein kleiner Raum abgetrennt. Eine einfache Blocktreppe führte vom größeren Raum durch die Bohlenwand in das erste Obergeschoß. 4.2. WESTTRAKT 1.OBERGESCHOSS Hier haben sich noch spätgotische hölzerne Wohnräume in erstaunlichem Umfange erhalten. Die beiden vollständig erhaltenen Blockwerkkammern darf man wohl als die Wohnräume des Schlossherren interpretieren. Solche Blockwerkkammern sind an mehreren Burgen und Burgruinen nur noch an Hand der typischen Abdrücke der Bohlen im Mauerwerk nachweisbar. Als zeitgleiche Beispiele in der Steiermark seinen hier Schachenstein bei Thörl (nach 1470 ) und Alt-Teuffenbach ( Neubau 15.Jh ) genannt. Es handelt sich dabei nicht um gewöhnliche Täfelungen, die auf das bestehende Mauerwerk aufgebracht wurden, sondern um eine statisch tragende Holzkonstruktion, die vor dem Mauerwerk errichtet und danach eingemauert wurde. Auffällig dabei ist das nur 35 cm starke Mauerwerk über zwei Etagen, das nur mit der darin vermauerten, in sich stabilen Konstruktion des Blockbaus erklärbar ist. 4.2.1. GROSSE BLOCKWERKKAMMER: Die südliche Kammer ist ein längsrechteckiger Raum von etwa 8.5 x 5.5 Metern, mit einem flachen Erker an der Südseite. Typologisch ist die Kammer ein Bohlenständerbau, d.h. ein in sich stabiles Gerüst aus Schwellen, Eckständern und einem Deckenrahmen, das mit liegenden Holzbohlen ausgefüllt wurde. Den Bauvorgang kann man sich wie in folgt
vorstellen:
Ein massiver Unterzug, der seltsamerweise über die Längsseite der Kammer gespannt ist, soll die Holzbalkendecke unterstützen. Bei näherer Betrachtung fällt aber auf, dass der Unterzug eigentlich nirgendwo aufliegt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass er heute mit einer primitiven Abpölzung unterstellt werden muss. Etwa in der Mitte des Unterzugs finden sich drei Befestigungsvorrichtungen mit Metallschließe, und es scheint als würde der Unterzug an der Decke hängen anstatt sie zu unterstützen. An den beiden Außenseiten wurden anstatt der liegenden Bohlen senkrecht stehende Täfelungen zwischen zusätzlichen senkrechten Pfosten angebracht, wahrscheinlich weil dadurch großzügigere Fensteröffnungen möglich wurden. Diese in sich stabile hölzerne Schachtel wurde dann beim Aufmauern der Außenwände, sozusagen als verlorene Schalung, miteingemauert. Ein interessantes Detail ist, dass der Fußboden des 1.OG. nicht ein Teil der Kammer ist, sondern ein Teil der Holzdecke über dem Erdgeschoß. Die Schwelle der Kammer ruht auf einem Mauerrücksprung der knapp über dem Fußbodenniveau liegt. Der Bohlenständerbau trägt also nur die Wände und die Decke der Kammer und belastet die darunter liegende Decke nicht. Die heutigen Festeröffnungen und damit auch die getäfelten Fensternischen sind sekundär. Beim frühbarocken Umbau ( Bauphase V ) wurden die ursprünglichen Fensternischen so weit verbreitert, dass die senkrechten, tragenden Pfosten teilweise weggeschnitten wurden. Ebenso sind die Türe zum Arkadengang und der Ofen in seiner heutigen Form sekundär, die ursprünglichen Öffnungen müssen aber an der selben Stelle gelegen sein. Anders als bei einer noch erhaltene Türe im 2.OG ( siehe Schnitt Westtrakt ) fehlen hier die links und rechts der Türe eingesetzten Pfosten, die bis zum Deckenrahmen reichen. Wahrscheinlich wurde einfach eine Öffnung in die Bohlenwand geschnitten, und die losen Enden der Bohlen mit kurzen Zargen fixiert, die auf der ersten durchlaufenden Bohle über der Türe befestigt wurden. Die ursprüngliche Türstock ist heute völlig verschwunden, bzw. unter einem barocken Türstock verbaut. Die Kammer war mit einem Kachelofen beheizt, dessen Fundament sich rechts hinter der Eingangstüre befindet. Es ist dies einer der wenigen Öfen im Schloss, der nicht von außen zu beheizen ist. Wahrscheinlich war die Außenseite vor Errichtung des Arkadenganges nicht zugänglich. Für den Ofen wurde ein Pfosten teilweise herausgeschnitten, was auf einen Umbau hinweist. 4.2.2. KLEINE BLOCKWERK-KAMMER: Die etwas kleinere, nördliche Blockwerkkammer lag direkt über dem ursprünglichen Haupttor, also genau in der Mitte der Westfassade, was auf einen besonderen repräsentativen Raum schließen läßt. Sie schließt direkt an die große Kammer an und bildet mit dieser eine konstruktive Einheit, weil beide eine gemeinsame Wand haben. Weiters greifen an der Hofseite die Bohlen der kleinen Kammer etwa 2 Meter weit in die größere Kammer über.
Das Konstruktionsprinzip ist etwas anders als bei
der großen Kammer, es handelt sich dabei um einen reinen Blockbohlenbau. Hier
wurden die einzelnen Holzbohlen in Blockschrot miteinander verbunden ( wegen des
vollständigen Erhaltungszustandes ist nicht klärbar ob die Enden ÜBERkämmt
oder VERkämmt sind ) , weshalb man auf die Eckständer
verzichten konnte. Der Umstand, dass zwei Unterzüge einfach in die Trennwand
zur größeren Kammer eingehängt wurden unterstreicht die Stabilität dieser
Konstruktion. An der Hofseite reichen die Bohlen der kleinen Kammer etwa 2 Meter
tief in die große Kammer hinein und stoßen an einem senkrechten Steher
zwischen Ofen und Türe mit den Bohlen der großen Kammer zusammen. Der Grund
für diese Konstruktion scheint darin zu liegen, dass man den Stoß der beiden
Kammern nicht an die Stelle der Trennwand legen wollte.
In der Mitte der Nordseite - also in Richtung des
Hofes - hat sich in der Bohlenwand ein kleines rechteckiges Schiebefenster
erhalten, hinter dem noch ein vermauertes, leicht nach oben getrichtertes
Rechteckfenster zu sehen ist. Ein weiterer Hinweis, dass der Arkadengang erst in
einer späteren Bauphase errichtet wurde. Das Fenster liegt ungewöhnlich tief
und ist mit nur 25x30 cm sehr klein, dürfte also eher zur Be- und Entlüftung
gedient haben. Als Verschluss diente ein kleiner, nicht mehr vorhandener
Schiebeladen. Durch das Schiebefenster kann man auf die Rückseite der Bohlen
sehen. Heute besteht zwischen den Bohlen und dem Mauerwerk ein etwa 5 cm breiter
Spalt. Das Mauerwerk zeigt jedoch die typischen Abdrücke mit vorspringenden
Mörtelgraten an den horizontalen Stoßstellen, die beweisen, dass die Bohlen
ursprünglich eingemauert waren. Während man bei Täfelungen mit einigem
Aufwand den direkten Kontakt von Mauerwerk und Holz vermeidet um eine
Hinterlüftung zu ermöglichen, hat man bei Bohlenstuben anscheinend bewusst
darauf verzichtet. Es scheint, dass die ursprünglich fix mit dem Mauerwerk
verbundenen Holzbalken durch die Beheizung des Raumes so stark schwinden, dass
sie auf allen Seiten gleichmäßig aus dem Mauerwerk gerissen wurden. Dadurch
blieben die feinen Mörtelgrate erhalten und wurden nicht abgeschert, obwohl
sich die Kammer als ganzes gesenkt und durchgebogen hat. |
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