Burgruine EDENVEST
Salzburg / Bez. Tamsweg / Gem. Thomatal-Gruben
Die bescheidenen Reste der Burgruine Edenvest, die meist als die älteste Burg des Lungau bezeichnet wird, liegen auf einem länglichen Felssporn, der auf drei Seiten vom Bundschuhbach umflossen wird. Im Süden und Osten fällt der Felsen ca. 40 Meter tief senkrecht gegen das schmale Tal hin ab. Vom Norden her kann die Burg auf einem steilen Pfad erreicht werden. Der ursprüngliche Zugang erfolgte aber von Westen , wo vor der Burg eine Hochebene liegt, auf der einst eine alte Straße verlief, die angeblich schon die Römer benutzten.
Der ursprüngliche Namen der Burg war Leonstein, der heute gebräuchliche Namen bedeutet soviel wie "Öde Festung".
Wo der Sporn sich von der Ebene löst, liegt zuerst hinter einem flachen Graben eine geräumige trapezförmige Fläche, vielleicht eine Vorburg . Danach folgen zwei tiefe Halsgräben. Auf dem Felskopf dazwischen sind noch Mauerreste zu erahnen .
Hinter dem zweite Halsgraben steigt der Sporn schließlich steil an , und formt den ca. 25 Meter langen und nur 8 Meter breite Burgplatz, der wohl ursprünglich zur Gänze von einer Ringmauer umgeben war. Die abgerundete, gegen den Halsgraben gerichtete Spitze ist der noch gut erkennbar.
Für die Mauer wurde ein etwa waagrechter, durchlaufender Sockel aus dem Fels geschlagen, auf den dann die Mauer gestellt wurde . Sie ist noch 10 Meter lang, und bis zu 2 Meter hoch erhalten.
Die gut erkennbaren Aussenschalen der nördlichen und südlichen Ringmauer laufen im Norden mit ca. 120 cm Abstand aneinander vorbei. Was das bedeuten soll kann ich nicht sagen. Für eine Toranlage ist der Abstand zu klein. Vielleicht wurde die Mauer einmal verstärkt, und es ist nun ein innerer und ein äußerer Teil erhalten.
Auch ob über dem abgerundeten Teil einmal ein Turm stand läßt sich nicht mehr sagen. Jedenfalls steigt der Fels unmittelbar hinter der Mauer auf einer Distanz von 4 Metern um gute 4-5 Meter an, sodaß die Mauer wie eine Verkleidung des Felsens wirkt.
Das eigentliche Burggelände ist fast völlig flach , nur an den Rändern sind immer wieder Teile in die Tiefe gestürzt.
An der Nord-Ost Ecke findet sich noch eine gut erhaltene Ecke von 3 Metern Höhe direkt über dem Abgrund. Die Ecke ist stark abgerundet ohne irgendeine Betonung der Kante im Mauerwerk.
2002 fanden im Bereich der Burg Ausgrabungen statt. Dabei wurden noch 2 Quermauern innerhalb der Burg aufgedeckt, die in meinem Plan von 1998 aber nicht eingezeichnet sind.
von Gruben auf der Fortstraße ca. 10 min entlang des aufgestauten Bundschuhbaches. Am Ende des Stausees führt eine Brücke über den Bach. Die Burg liegt halb-rechts über der Brücke auf dem Felskopf. Von der Brücke führt ein schmaler Pfad hinauf zur Ruine.