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Rekonstruktionsversuch |
Grundriss |
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Die Ruinen der Burg Pikeroi liegen etwa 2 km
nördlich von Pöllauberg auf einem steilen Hangrücken, der von zwei Bächen,
dem Rauschenbach im Westen und dem Hausbach im Osten aus dem Masenberg
herausgeschnitten werden. Der Rücken läuft ca. in Nord-Südrichtung und
fällt gegen die beiden Bäche hin sehr steil ab. Gegen Süden fällt der
Rücken in mehreren felsigen Stufen gegen das Tal hin ab.
Nach den wenigen geschichtlichen Quellen die es zu
Pikeroi gibt
( Baravalle, Sauer-Nordendorf ) wurde die Burg um das Jahr 1180 als Schutz gegen
Magyareneinfälle errichtet. 1530 wird die Burg als "ödes Haus"
bezeichnet. Dazwischen gibt es nur zwei Erwähnungen im Jahre 1388 und 1463 die
sich auf Güter bei Pikeroi, aber nicht auf die Burg selbst beziehen.
Obwohl kaum mehr aufgehendes Mauerwerk vorhanden
ist, lässt sich der Grundriss noch gut rekonstruieren, weil es sich um eine
völlig regelmäßige Anlage handelt.
Vor der Hauptburg lag einst eine ausgedehnte
Vorburg, die aber in den 60er-Jahren durch Straßenbau und einen kleinen
Steinbruch völlig zerstört wurde. Nur noch ein tiefer Halsgraben, ca. 60
Meter vor der Hauptburg ist erhalten. Die Straße führt jetzt mitten durch die
Vorburg, nur wenige Meter an der Hauptburg vorbei.
Die Hauptburg formt ein langgestrecktes Rechteck
von ca. 18 Meter Breite und 33 Metern Länge, das den Bergrücken zur Gänze
absperrt. An der Nordwestecke ist noch der Stumpf des rechteckigen Bergfrieds zu erkennen,
der eine Seitenlänge von ca. 9 Metern hatte.
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Quader im
Bereich des Tores |
Mauerwerk an
der östlichen Ringmauer |
Blick von der ehemaligen
Vorburg zur Hauptburg. Rechts der Stumpf des Bergfrieds |
Dahinter lag vermutlich der längliche Pallas,
den Sauer-Nordendorf als dreistöckig beschreibt ohne die Gründe dafür zu
nennen. Jetzt sind nur noch Grundmauerreste erhalten, die keinerlei Aufschlüsse
über Details mehr zulassen. Noch zur Jahrhundertwende soll der Keller des Pallas
zu sehen gewesen sein.
An der westlichen Längsseite der Ringmauer lag wohl der Hof und Nebengebäude .
Hier ist noch der Ansatz einer Quermauer erhalten und an der Südwest-Ecke ein
Raum von ca. 5x5 Metern, mit der Hälfte einer Türe zum Hof hin.
Der Anschluss des Bergfrieds an die stirnseitige
Ringmauer ist einer der wenigen erhaltenen Mauerreste und gibt auch prompt
Rätsel auf weil die Eckquader, nicht wie zu vermuten wäre an der Außenecke
des Bergfrieds liegen, sondern ca. 1 Meter hinter der Bergfriedvorderseite , und
die daraus geformte Ecke nicht nach außen zeigt, sondern nach innen .
Die einzige Erklärung die mir dazu einfällt ist, dass diese Eckquaderung einst
das Tor in der Ringmauer formte und der Bergfried nachträglich in die Ringmauer
eingestellt wurde.
An den vier Ecken der Burg sind außen im Abstand
von ca. 4 Metern runde Stützmauern errichtet, die wohl kleine ebene Flächen
auf dem ansonsten sehr steilen Gelände schaffen sollten.
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