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Grundriss und Baualterplan (2001) |
Foto um 1940 |
Rekonstruktion 14. Jahrhundert |
Rekonstruktion 14. Jahrhundert |
Foto von 1933 |
Der Vorgängerbau
, dessen Reste auf der anderen Talseite liegen, wurde 1268 nach der Verschwörung
des steirischen Adels durch König Ottokar zerstört wurde.
Schon 1270 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Es dürfte ursprünglich ein eher
bescheidener Bau gewesen sein, der erst um 1311 durch Ulrich von Wallsee zu der
Burg erweitert wurde , die sich bis heute - verbaut in des Resten des Schlosses
- erhalten hat.
Der Grundriss von Gleichenberg ist
ein Unikat, es gibt in Österreich nichts vergleichbares.
Kernbau der gotischen Burg ist eine Schildmauer
von gigantischen Ausmaßen. Sie ist etwa 17 Meter lang und über 5 Meter stark.
Die Schildmauer steht etwas schräg zur Angriffsrichtung, und kombiniert dadurch
die Eigenschaften der Schildmauer mit der eines Keilturmes. Etwa in der
Mitte der Schildmauer ist ein älterer Mauerrest zu erkennen , der von der
Schildmauer überbaut wurde.
An der Nordecke ist ein eher unförmiger Pfeiler angebaut, der wie man am
durchlaufenden Sockel erkennen kann,
gleichzeitig mit der Schildmauer errichtet wurde. Seine Funktion kann man am
besten erkennen, wenn man in ein nördlich der Schildmauer liegendes Erdloch
blickt, von dessen Begehung ich nur eindringlich abraten kann. Man erkennt, daß
das heutige Niveau vor der Schildmauer weit über dem natürlichen Niveau
liegt, die Schildmauer also noch höher ist als sie heute scheint, weil man auf
einem Kellergewölbe ( wahrscheinlich des 17. Jh. ) steht.
Die Schildmauer steht an dieser Stelle an einer Felskante, der Pfeiler sollte
den Druck auf die Felskante wohl reduzieren, und bis auf die nächste
Geländestufe ableiten.
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Schildmauer, dahinter der Wohnturm |
Rundfenster zur Belichtung des runden
Treppenhauses |
Sockel an der Schildmauer |
Rückseite der Schildmauer mit Abdrücken des
Daches |
Spitzbogiger Hocheinstieg an der Hofseite
des Wohnturms |
vermauerte gotische Fensternische im
Wohnturm |
Hinter der Schildmauer ist bündig
und ohne Baufuge ein Wohnturm von etwa 17x 15 Metern angebaut. Während die Feldseite wie gesagt 5 Meter
stark ist, sind die andern drei Seiten des Wohnturmes mit nur 1 Meter relativ
dünnwandig. Eine primäre Mittelmauer trennt den Turm in zwei Hälften. An der
Südseite ist auf Höhe der Mittelmauer außen ein primärer
Mauerpfeiler angestellt.
An der Innenseite der gegen die Angriffsrichtung gestellten Schildmauerecke
liegt ein runder Treppenturm der primär zu sein scheint. In ihm führte eine
Wendeltreppe in die oberen Etagen des Wohnturmes. Ein aus einer Steinplatte
geschnittenes Rundfenster belichtete die
Treppe.
Das Konstruktionsprinzip Schildmauer mit dahinter
angebautem Wohnturm findet sich in einigen Variationen bei mehreren
südsteirischen Burgen des frühen 14. Jh ( Klöch,
Neuhaus am Stubenbergsee )
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frühbarocker Arkadenhof |
Rest eines gotischen Fensters am Südtrakt (OG.) |
Bauinschrift von 1535 |
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Wegen des zunehmenden Verfalls der
Schlossruine kommen einzelne Details des gotischen Wohnturmes zu Tage, die bei
den Ausbauten der Renaissance und des Barock überbaut wurden. So kann man jetzt
einige Spitzbogentüren erkennen die später
zugemauert wurden. Von den ursprünglichen Fenstern ist nach den diversen
Umbauten kaum etwas erhalten. Nur die massiver Eckquaderung der gotischen
Fensternischen ist an der Innenseite noch an einigen stellen erkennbar.
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Schildmauer |
Spitzbogige Türe im Wohnturm |
Mauerpfeiler nördlich am Wohnturm |
Ein Kamin am Wohnturm wartet auf den
Einsturz |
Der Wohnturm hatte ursprünglich ein
Grabendach aus mehreren nebeneinander liegenden Satteldächern, deren Abdruck an
der Rückseite der Schildmauer noch erkennbar sind. Später wurden sie dann durch
ein einziges sehr hohes Satteldach ersetzt, das auf den letzten Fotos des
erhaltenen Schlosses zu sehen ist.
Hinter dem Wohnturm lag ein etwa 25 Meter breiter und 40 Meter langer Hof,
der von der Ringmauer umschlossen war.
Der Innenhof wurde durch einen frühbarocken Umbau völlig umgestaltet, bei dem
auf vier Seiten ein mehrgeschossiger Arkadengang errichtet wurde. Davon hat sich
nur noch der an die Rückseite des Wohnturmes angebaute Teil in Resten erhalten (
Foto). Die drei anderen Seiten sie so rückstandfrei verschwunden, daß man
darüber nur erstaunt sein kann.
An der Nordseite wurde der Ringmauer im 17. Jh. außen ein
Gebäudetrakt vorgebaut. In dessen Keller kann man die Außenseite Ringmauer noch
in voller Raumhöhe sehen. An der Nordostecke springt ein kurzer Quertrakt im
rechten Winkel aus der Gebäudeflucht vor. Knapp zeichnete dort 1930 die Kapelle
ein, heute ist von einer Kapelle nichts mehr zu erkennen.
Den östlichen Abschluss des Hofes bildete das zweite große gotische Gebäude. Es
handelt sich dabei um ein extrem längsrechteckiges Gebäude von 34 x 11 Metern ,
mit einer Mauerstärke von etwa 129 cm. Alle vier Außenecken des Gebäudes waren
ursprünglich etwa 1 Meter breit abgefast. Obwohl die südliche Ringmauer
nicht mehr klar erkennbar ist, scheint es als ob dieser längsrechteckige Trakt
ca. 10 Meter weit aus der Südseite der Burg ausgekragt wäre.
An der Ostseite, die auch die Außenseite der Burg bildete, haben sich im
Erdgeschoss 4 Lichtschlitze erhalten. Alle anderen Maueröffnungen stammen
aus Umbauten. Zuletzt wurde das Gebäude um etwa 3 Meter nach Osten verbreitert,
wobei die oberen Geschosse auf Mauerbögen ruhten , die so platziert waren, dass
die gotischen Lichtschlitze weiter ihre Funktion erfüllen konnten. Dieses
Gebäude, das auf Fotos von 1950 noch komplett erhalten war, ist heute völlig
verschwunden [Mehr]
Der Verlauf der südlichen Ringmauer ist wie gesagt nicht mehr klar erkennbar.
Sie zum Teil unter meterhohen Schutthäufen, zum Teil ist sie so dicht mit
Schlingpflanzen überwuchert, dass eine Erkundung einfach unmöglich ist.
Ein ohne Baufuge an den Wohnturm anschließendes Mauerstück endet nach etwa
10 Metern in einem Schutthaufen.
Dahinter verspringt die Mauerflucht um etwa 2 Meter in Richtung des Burghofs.
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Aufmass der Arkade |
vermauerte spitzbogige Arkade |
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zum Vergleich die Gozzoburg in Krems |
Dort kommt unter dem abblätternden
Barockverputz eine Befund zu Tage wie er mir auf einer österreichischen Burg
bisher noch nicht begegnet ist ( einzige Ausnahme vielleicht die
Gozzoburg in Krems ) : Die hofseitige Mauer des
südseitigen Wohntraktes war als (mindestens) dreiteilige Bogenarkade mit einer
Höhe von etwa 6.8 Metern ausgebildet. Die Breite der einzelnen Bögen beträgt
etwa 3,4 Meter, die der dazwischen liegenden Pfeiler etwa 1.1 Meter. Die Kanten
der Bögen waren ca. 11 cm breit abgefast, die Kanten der Pfeiler nicht.
Im 17 Jahrhundert wurden die Bögen vermauert, der westlichste - der dann die
Innenseite der Torhalle bildete - blieb stark verändert erhalten.
Im Obergschoß sind noch die Reste von vermauerten Rechteckfenstern zu erkennen.
Die steinernen Fenstergewände wirken sehr grob, und sind an der gegen die Wand
gerichteten Seite kaum behauen.
Zerstört durch einen Brand am 7.September 1983
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