KAISERSBERG : |
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Die Burgruine Kaisersberg liegt etwa
5 km westlich von St.Michael, auf einem Felssporn der sich an einer Stelle gegen
das Murtal vorschiebt, an der die Mur eine breite Schleife zieht, die fast bis
an den Felssporn heranreicht. Dadurch war das Murtal an dieser Stelle nur
direkt unterhalb der Burg passierbar. Erstburg ca. Mitte 13.Jahrhundert: Die Erstburg des 13.Jh. umfasste schon fast das gesamte Areal der heutigen Burg. Insbesondere die gesamte Ringmauer ist aus dieser Zeit erhalten. Wo der Wohnbau des 13.Jh. stand, lässt sich nicht mehr schlüssig nachweisen. In Frage käme der Bereich des späteren Wohnturmes ( die höchste Stelle der Burg ) , oder die südliche Schmalseite der Burg. Auch der Bereich zwischen Torweg und Wohnturm käme in Frage, da dieser Bereich vor der Bebauung der höchste Geländepunkt gewesen sein muss.
Die Ringmauer dürfte zur Gänze aus dem 13.Jhd stammen. Besonders an der Westseite lässt sich die Mauerstruktur noch gut erkennen: Über die gesamte Länge von 65 Metern ist keine Baufuge zu sehen. Das Mauerwerk besteht aus großblockigem Bruchstein, der mit kleineren Platten und Zwickelsteinen zu etwa 40 cm hohen Lagen abgeglichen wurde. Die Lagen laufen über die gesamte Länge der Westseite durch. An der Südseite ist die Ringmauer fast zur Gänze durch einen spätgotischen Tallus verbaut, bzw. völlig verfallen. Auch an der Ostseite sind nur kurze Mauerstücke erhalten, die aber ähnlich aussehen wie an der Westseite. Leider ist die Nordseite ( Feldseite ) fast vollständig verputzt.
Ungefähr an der Mitte der Westseite ist eine vermauerte Rundbogenöffnung zu erkennen. Die Öffnung war etwa 1.6 Meter hoch, 1.5 Meter breit und war mit einem gestelzten, rundbogigen Sturz geschlossen. Sie liegt etwa 3 Meter über dem Außenniveau. Leider ist der dazugehörige Innenraum verschüttet, weshalb die Bedeutung des Öffnung rätselhaft bleiben muss. Die ursprüngliche Höhe der Ringmauer läßt sich an der Nordwestseite des Wohnturmes noch an einer Z-förmigen Baufuge erkennen. Unter dieser Baufuge liegt die alte Ringmauer, mit einer Brüstung ( Zinnen/ Wehrgang o.ähnlichem). Das Mauerwerk oberhalb der Baufuge stammt von der Aufstockung anläßlich der Errichtung des Wohnturmes um 1460. Die Baufuge liegt ca. auf Höhe der untersten Fensterreihe am Wohnturm. Der spätgotische Schloßbau Mitte 15.Jhd
Der Ausbau zum Schloss erfolgte um das Jahr 1460 und scheint historisch dokumentiert zu sein. Dabei wurde am höchsten Punkt der Burg ein mächtiger 4stöckiger Wohnturm errichtet, der insbesondere gegen Süden in Richtung des Hofes eine schöne Schaufront mit großzügigen Rechteckfenstern erhielt. Der Turm wurde in die NW-Ecke der Ringmauer eingestellt: Dabei wurde das neu errichtete Gebäude an der Nordseite ( Feldseite ) und der Westseite über die alte Ringmauer gestellt. Die Ostseite des Wohnturmes ist nur angestellt, also nicht mit der Ringmauer verzahnt.
Der Wohnturm hatte einen mit zwei parallelen, auf
einer Mittelmauer aufliegenden Tonnen gewölbten
Keller. Die südseitige (Hofseitige) Tonne war durch nachträglich eingestellte
Wände in drei Räume geteilt. Dort lag der Eingang der sich wegen der
Topographie des Geländes gute 10 Meter über dem Hofniveau der Burg befindet. Das
Portal ist ein schön profiliertes Rundbogentor, das heute bis zur halben Höhe
verschüttet ist..
Während also gegen den Hof eine Schaufassade errichtet wurde, sind an der nach außen gerichteten Nordseite nur in den beiden oberen Geschossen jeweils zwei relativ kleine Rechteckfenster zu finden. Diese hatten einfache, breit gefaste Hausteingewände mit einfachen Putzfaschen, waren trotz der unerreichbaren Lage vergittert und mit einflügeligen Fensterläden versehen, deren Angeln noch erhalten sind. Drei dieser Fenster liegen in stichbogig gewölbeten Sitznischen, nur eine Nische hat - ohne erkennbaren Grund - einen waagrechten Sturz aus - heute verschwundenen - Balken. Der Torturm
Das Haupttor zur Burg wurde mit einen einfachen Rechteckturm gesichert, der über die alte Ringmauer gestellt wurde. Dahinter lag ein etwa 30 Meter langer, schmaler, gewölbter Torzwinger, der auf der linken Seite von der Ringmauer, auf der rechten vom abgemauerten Felsen gebildet wurde. Vischers Darstellung zeigt an der Außenseite des Zwingers 3 große Scharten, die wahrscheinlich mit tonnengewölbten Kavernen korrespondieren, die heute noch an der Bergseite des Zwingers zu sehen sind. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Stellungen für Geschütze, die in friedlichen Zeiten in den Kavernen abgestellt wurden, da sie sonst den Weg durch den Zwinger verstellt hätten. Am Ende des Zwingers lag ein zweites Tor, von dem noch eine Seite erhalten ist. Dahinter lag ein weiterer Torbau von etwa 10 Meter Länge, an dessen hinterem Ende sich wahrscheinlich ein drittes Tor befand. An dieser Stelle zeigt Vischer einen gegen Osten auskragenden Erker, der an eine Kapelle denken läßt, wie sie sich in Mauterndorf (Salzburg) in einer sehr ähnlichen Lage erhalten hat. Später wurde die gesamte westliche Längsseite der Burg mit einem 45 Meter langem Wohntrakt verbaut. Davon ist die Hofseite noch 4 Stockwerke hoch erhalten. Im ersten Obergeschoss sind noch die steinernen Konsolen eines Arkadenganges zu sehen. Der Keller hatte ein durchgehendes Tonnengewölbe, das durch nachträglich eingebaute Querwände in kleinere Räume unterteilt wurde. Der südlichste Keller des Westtraktes zeigte bis vor kurzem einen interessanten Befund, der erst 2001 durch den Einsturz des Gewölbes großteils zerstört wurden: Hinter dem Gewölbeansatz war noch vollflächiger Innenverputz zu sehen, was auf den sekundären Einbau des Gewölbe hinweist. Der Bereich war also schon vor Errichtung des Gewölbes als Wohntrakt genutzt worden. Die südliche Schmalseite der Burg wird von einem 10x20 Meter großem Gebäude eingenommen, vom dem nur noch der Keller erhalten ist. Es hatte drei ebenfalls sekundäre Tonnengewölbe. Die drei Kellerräume waren mit einfachen spitzbogigen Türen verbunden. An der SO-Ecke ist noch ein Lichtschlitz der ersten Bauphase erhalten, was darauf hinweist, dass hier schon im 13.Jhd. ein Wohnbau stand. Die Süd-Bastion ( 17.Jhd )
Wohl Anfang 17. Jh. wurde auf einer Hangterrasse
knapp südlich der Burg eine Bastion angebaut. Sie konnte mit einer Treppe vom
Südtrakt aus erreicht werden, die heute völlig verschüttet ist. Die Bastion
besteht aus einem etwa 20 Meter langem tonnengewölbten Längstrakt, aus dessen
Mitte ein dreieckiger Keil vorspringt. An der gesamten Länge der Bastion sind
Schießscharten für Feuerwaffen angebracht. Interessant ist, dass die ohnedies
unbezwingbar steile Südseite der Burg mit dieser Bastion gesichert wurde,
während die Angriffsseite im Norden keinerlei moderne
Verteidigungseinrichtungen erhielt. ( Vergleichsbeispiel Strechau ) |
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Wegbeschreibung: an der Bundesstraße von St.Michael nach Judenburg,
bei Kaisersberg in den Hartlgraben. Kurz vor dem Graphitwerk steile Fahrstraße
rechts bergauf bis zur Burg. Am Rückweg unbedingt beim Knappenwirt auf eine Kardinalschnitte einkehren ! |
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