|
Neben
Fenstern und der Beheizbarkeit zählt die Existenz eines Abortes ( Abtritt ) zu den
klassischen Kriterien für die Bewohnbarkeit eines Gebäudes.
Die Entwicklung führte hier vom einfachen, an der Außenseite in Form
eines Erkers vorkragenden "Plumpsklos", zu einem System bei
dem die Fäkalien in einem geschlossenen, meist holzgefütterten
Schacht in eine Grube am Mauerfuß abgeleitet wurden. |
|
Rauhenstein bei Baden - NÖ
Abtritterker, hinter einem Felsvorsprung versteckt. |
|
Rabenstein
- Osttirol
Der Abtritt ( links unten ) liegt weitab des Palas in der Ringmauer. Das
Sitzbrett ist mit "1201" dendrodatiert, daher die
älteste Klobrille Österreichs |
|
Thalberg
- STMK
Quadergemauerter Abtritterker, kleiner Lüftungsschlitz |
|
Leofels an der Jagst - D
Anfang 13. Jh.
quadergemauert, rundes Lüftungsloch |
|
Thernberg
- NÖ
zum Abtritt umgebautes Sitznischenfenster aus einem Umbau des 14.Jh. Die Bifore wurde herausgerissen und außen ein kleiner Erker
angebracht |
|
Thernberg
- NÖ
Der Abtritterker von aussen.
rechts eine vermauerte Bifore. |
|
Mahrersdorf
- NÖ |
|
Rapottenstein
- NÖ |
|
Herberstein -STMK
Abtritterker am Bergfried |
|
Rastenberg
- NÖ
typisch ist die Lage in einem Gebäudezwickel |
|
Schwertberg - OÖ
Abtritterker am Wohnbau |
|
|
|
Kronsegg
- NÖ
Abtritt der Bauphase 14.Jhd |
|
Kronsegg
- NÖ
Abtritterker aus einer Aufstockung des Palas |
|
Henneburg- Stadtprozelten ( D )
absolut vandalensichere Klobrille im Bergfried der Henneburg am
Main.
um 1200 |
|
Guirbaden - Elsass
steinerne Klobrille |
|
Emmerberg - NÖ |
|
Emmerberg - NÖ |
|
Rabenstein an der Pielach´- NÖ
Rest einer steinernen "Klobrille" |
|
Merkenstein - NÖ |
|
Landsberg - Elsass
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der Mauerstärke des Bergfrieds.
2.Hälfte 12.Jh |
|
Bernstein - Elsass
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der Mauerstärke des Bergfrieds.
um 1200. |
|
Salzburg - D
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der
Mauerstärke der Ringmauer. |
|
Rabenstein
- Osttirol
Das "gefährliche" Ende des Abtrittschachtes führt, immer noch hoch
in der Ringmauer, schräg nach aussen. |
|
Seravalle Pistoiese - Toskana
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der
Mauerstärke am sog. Torre Barbarossa. |
|
Landsberg - Pfalz BRD
Austrittöffnung eines schrägen Abtrittschachtes, um 1150 |
|
Bernstein - Elsass
über dem schrägen Schacht ist die halbrunde
Lüftungsöffnung zu sehen
|
|
Bernstein - Elsass
Innenansicht, halbrunde Lüftungsöffnung
|
|
Conway-Castle Wales
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der Mauerstärke
|
|
Kidwelly Wales
schräges Ende eines Abtrittschachtes in der Mauerstärke |
|
Starhemberg
- NÖ
Die Rechtecktür führt zu einem
z-förmigen Gang durch die Ringmauer,
an dessen Ende ein Abtritterker lag. |
|
Starhemberg
- NÖ
Das innere des
z-förmigen Ganges.
Rechts hinten befand sich der heute verfallene Abtritterker. |
|
Henneburg- Stadtprozelten - D
schwer
zu fotografierender z-förmiger Gang zum Abtritt. Der Eingang ist links
hinter der Kamera, der Abtritt hinter der Türe rechts vorne. |
|
|
|
Kaiserpfalz Wimpfen - D
runder Abtritterker mit Lüftungsloch an einem Bergfried der Kaiserpfalz,
um 1170 |
|
|
|
Bezdez - Böhmen
außen an den Burggrafensitz (rechts) angebauter Abtrittschacht. Wenig
später wurde links der Trakt der Burgmannschaft angebaut, um 1270 |
|
|
|
Hardegg
- KTN
zwei hölzerne Konsolen als Rest eines verfallenen Abtritterkers. |
|
Aggstein
- NÖ
Abtritt am Frauenturm
|
|
Aggstein -
NÖ
|
|
Friedberg - Tirol
|
|
Klausegg
- SBG
verfallener Abtritterker im 2.OG des Wohnturmes |
|
Krumbach
- NÖ
Abtritterker im Zwickel zwischen Bergfried und Ringmauer |
|
Radyne - Böhmen
um 1380 |
|
Kasperk - Böhmen
um 1365 |
|
Conway Castle Wales
Abtritterker mit Steindach,
um 1290 |
|
|
|
|
|
Herberstein
- STMK
Abtritt im obersten Stockwerk des Palas |
|
Reifenstein
- STMK
links der senkrechten Baufuge ist ein hölzerner Kanal zu erkennen, der
zu einem Abtrittschacht in der Mauerstärke gehören dürfte. |
|
Mauterndorf
- SBG |
|
Hohenegg
- NÖ
Frühes Beispiel einer Wasserspülung: Die mit Dachwässern gespeiste Holzrinne spülte nur nach Regengüssen. Als Erfinder dieser Einrichtung
gilt der arme Soldat der bei der Schlüsselscharte direkt unter dem
Abtritt Dienst tun mußte. |
|
Schachenstein
- STMK
Abtritt mit Sitz aus Stein, die Nische liegt zur Gänze in der
Mauerstärke und diente im Notfall auch der Verteidigung
(Schlüsselscharte). Auch der Schacht verläuft innerhalb der
Mauerstärke,
um 1480 |
|
Schachenstein
- STMK
Bei Abtritten in mehreren Etagen empfiehlt es sich darauf zu achten,
daß sie nicht direkt übereinander liegen.
um 1480 |
|
Merkenstein
- NÖ |
|
Pürnstein
- OÖ
bemerkenswert sind die sorgfältig bearbeiteten Konsolen.
Ende 15.Jh. |
|
Hohenegg
- NÖ |
|
Schrattenberg - NÖ |
|
|
|
Hanfelden
- STMK
Der sekundäre Abtritterker (Ende 15.Jh) am Wohnturm (um 1400) wurde zu einem gemauerten, holzgefütterten Abtrittschacht
umgebaut. Ein für die frühe Neuzeit typischer Umbau, der wesentliche
hygienische Vorteile mit sich bringt. |
|
Hanfelden
- STMK
in mehrerer Hinsicht bemerkenswertes Plumpsklo: erstens ist es
sichtlich für männliche Benutzer konzipiert, zweitens befindet es sich
im Erdgeschoss und hat eine "Fallhöhe" von nur wenigen
Zentimetern. |
|
Raabs
- NÖ
außenliegender, gemauerter Abtrittschacht für zwei Anlagen in
verschiedenen Etagen. |
|
Taggenbrunn
- KTN
Vom Palas (rechts) führt ein auf einem Bogen ruhender Gang zu einem
Abtritterker (Konsolen) der aus der Ringmauer (links) auskragt. |
|
St.David's Bischofspalast - Wales
Latrine für gehobene Ansprüche in einem Bischofspalast
des 14.Jh |
|
St.David's Bischofspalast - Wales
der rechte Kamin ist kein Kamin, sondern die Entlüftung
für die Latrinenanlage des Bischofs.
frühes 14.Jh. |
|
Zisterzienserabtei
Zwettl - NÖ
Latrinenanlage der Superlative um 1150:
Vom typischen stiftseigenen Bach wird ein Kanal abgezweigt, der unter
einer von massiven Rundbögen getragenen Latrinenanlage vorbeifließt.
Die perfekte Wasserspülung. |
|
Zisterzienserabtei
Zwettl - NÖ:
Die Latrinenanlage befand sich im Spalt zwischen der Mauer und den
gemauerten Bögen. Direkt darunter der Kanal. |
|
Zisterzienserabtei
Zwettl - NÖ:
So sieht das von innen aus. Der Spalt war mit Holzbrettern abgedeckt
in die Löcher geschnitten waren. |
|
|
(c)
www.burgenseite.com
|